Inosanto Kali
- mit spielerischem Training zur effizienten Anwendbarkeit
Inosanto Kali ist das mit den komischen Stöcken? Ja und Nein! Denn eigentlich steckt noch viel mehr als nur Stockkampf in dieser dynamischen und vielfältigen Art des Trainings. Hier bekommst Du einen Überblick über die wichtigsten Aspekte und warum Du auf jeden Fall davon profitieren wirst, auch wenn Du vielleicht nicht in jeder Situation einen Stock zur Hand haben wirst.
Was ist Inosanto Kali?
Inosanto Kali gehört zur großen Gruppe der Filipino Martial Arts. Es ist ein waffenbasiertes Kampfsystem. Das bedeutet, dass Du zuerst den Umgang mit einer oder mehreren Waffen lernst und erst im späteren Verlauf die Anwendung auf waffenlose Techniken umgelegt wird.
In den meisten Kali Stilen wird ein typisches Anfängertraining mit dem Einzelstock oder Doppelstock beginnen. Das Training mit dem Stock kann hier Techniken aus dem reinen Stockkampf beinhalten, aber auch als Ersatz für das Training mit dem Schwert betrachtet werden. Zu den grundlegenden Techniken gehören Schläge, sowie deren Abwehr genauso wie Entwaffnungen, Hebel oder Würger.
Mit der Zeit werden die gelernten Techniken dann auf andere Bereich wie Stock und Messer, Einzelmesser, Doppelmesser, Langstock und auch das Kämpfen ohne Waffen wie Dumog oder Panantukan ausgedehnt. Diese Bereiche sind ausgesprochen gut miteinander vernetzt, sodass die einzelnen Techniken leicht übertragen werden können.
Langfristig können die zugrunde liegenden Prinzipien dann auch auf improvisierte Waffen wie zum Beispiel einen Kugelschreiber, Besenstiel oder eine zusammengerollte Zeitung übertragen werden, was dazu führt, dass Du Dich in jeder Lebenslage verteidigen kannst - egal welchen Gegenstand Du gerade dabei hast oder nicht zur Hand hast.
Was macht Kali so effektiv?
Allein aus der Vielzahl der unterschiedlichen Waffengattungen, die trainiert werden, kannst Du erkennen, dass Kali sehr umfangreich ist und damit eine breite Basis an Interessen abdeckt. Doch die große Stärke des Kali liegt eindeutig in den Trainingsmethoden.
Die erlernten Einzeltechniken werden von Anfang an in dynamische Drills eingefügt. Diese werden zu Beginn einfach gehalten, können mit fortschreitenden Kenntnissen aber auch an Komplexität zunehmen. Der gewaltige Vorteil an diesen Drills ist, dass die Techniken damit in einen dynamischen Kontext gesetzt werden, was auf spielerische Art und Weise die Anwendbarkeit drastisch erhöht, während das Verletzungsrisiko minimiert wird.
Durch diese Herangehensweise macht das Training Spaß und nebenbei werden fast unbemerkt die nötigen Wiederholungen gesammelt, die das Gehirn und der Körper braucht um die geübten Bewegungen reflexartig einsetzen zu können.
Hier kommt auch sehr stark der Gesundheitsaspekt des Trainings zum Vorschein. Denn es gibt Studien, die belegen, dass die komplexen Bewegungsfolgen, das Kreuzen der Zentrallinie und die erforderliche Hand-Auge-Koordination, die beim Kali Training vorherrschen, die linke und rechte Gehirnhälfte miteinander verknüpfen und damit nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit halten.
Vertiefende Infos dazu bekommst Du auch in diesem TEDx Talk mit Paul McCarthy, der Schüler und Instruktor unter Guro Inosanto ist, aber auch in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern Forschung im Bereich der Bewegungswissenschaft betreibt.